Südostasiens Häfen gewinnen weiter an Bedeutung

Der bereits im Herbst letzten Jahres eröffnete Tuas Mega Port soll bis 2040 seine Kapazitäten auf ca. 65 Millionen TEU erweitern. Singapur bereitet sich somit auf das weitere wirtschaftliche Wachstum der Region Südostasien vor. Gemäß des Internationalen Währungsfonds (IWF), werden die Volkswirtschaften von Singapur, Malaysia, Indonesien, Thailand und der Philippinen, zwischen 2022 und 2027, zu einer der am schnellsten wachsenden Region weltweit gehören – gemessen am Handelsvolumen.

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Markteintritt & Wachstum in Asien – erfolgreich expandieren

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Update: Markteintritt in Südostasien – die Vorteile Singapurs nutzen

Der Schritt ins Ausland ist für jedes Unternehmen stets ein extrem sorgfältig zu planender Schritt. Es gibt nicht wenige Unternehmen, die nach kurzer Zeit wieder enttäuscht das neue Projekt abbrechen. Nicht selten haben diese Unternehmen viel Zeit, Aufwand und vor allem Geld während dieser Phase verloren, was in einigen Fällen sogar für das Stammhaus eine finanzielle Bedrohung darstellen kann. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch die erfolgreichen Mittelständler und Startups, die mit Geduld, umsichtiger Planung und einem effizient verwendeten Budget extrem professionell im Ausland Fuß gefasst haben und äußerst erfolgreich sind.

Erfolgreich zu sein setzt zwei Dinge voraus: Klare Ziele und den brennenden Wunsch, sie zu erreichen“ – Johann Wolfgang von Goethe

Frage ist nur, was diese Unternehmen von denen unterscheidet, die nicht erfolgreich waren oder sind? In einigen Fällen ist es schlichtweg unglaublich, aber Entscheidungen für einen neuen Standort beruhen zum Teil auf kaum durchdachten „Halbweisheiten“ wie z.B.  „weil alle dort sind, die Menschen reich sind, weil die Steuern so gering sind und die Infrastruktur perfekt ist“. Das mögen durchaus Gründe sein, den Schritt in den Stadtstaat zu wagen, aber um eine professionelle Planung handelt es sich hier ganz sicherlich nicht.

Die erfolgreichen Unternehmen und Startups haben sich vorab schlichtweg einige wichtige Fragen gestellt. Dabei haben Sie sich bemüht sich selbst gegenüber ehrlich zu sein, nicht jedes Unternehmen ist nun einmal für einen Auslandsstandort geeignet!

Was vor dem Markteintritt in Südostasien beachtet werden sollte, erfahren Sie hier:

a) Wie groß ist das Marktpotenzial? Singapur hat ca. 6 Millionen Einwohner, die Millionärsdichte ist erheblich und so gut wie alle groβen internationalen Unternehmen sind bereits seit vielen Jahren vor Ort. Das bedeutet allerdings nicht automatisch, dass das „Geld bzw. der Erfolg auf der Straße liegt“. Im Gegenteil, letztendlich hat Singapur in vielen Fällen nur ein begrenztes Marktpotenzial. Weitaus interessanter sind die Nachbarstaaten, von denen viele erst jetzt signifikante wirtschaftliche Fortschritte machen, wie z.B. Vietnam, die Philippinen, Malaysia, Indonesien etc.  Allerdings darf man nicht in die Irre leiten lassen. Es ist davon abzuraten, Märkte wie die Philippinen, Malaysia oder Indonesien direkt zu bearbeiten bzw. vor Ort von Beginn an direkt zu investieren, speziell wenn noch keine Asien-Erfahrung vorhanden ist. Zwar sind die genannten Staaten alle wesentlich günstiger als Singapur, aber die „Startkosten“ werden nicht selten aufgrund fehlender Transparenz, Korruption, schlechter Infrastruktur etc. um ein Vielfaches höher sein. Oft kommt es gar nicht bis zum eigentlichen Start und das Geld ist verloren. Plötzlich verwandelt sich die vermeintlich günstigere Alternative in ein „Faß ohne Boden“ und eine sehr große Enttäuschung.

b) Gibt es unser Produkt oder unseren Service bereits vor Ort – gibt es Wettbewerb? Die oben genannten Argumente haben über die letzten Jahrzehnte eine Sogwirkung entstehen lassen, es gibt so gut wie nichts, was es nicht in Singapur gibt, häufig ist es nur teurer. Anders ausgedrückt bedeutet dies, dass fast jedes Unternehmen mit großer Wahrscheinlichkeit nicht alleine am Markt agieren wird. Es ist unbedingt vorab zu prüfen, wer bzw. was vor Ort bereits angeboten wird. Auch das Preisniveau des geplanten Sortiments sollte sehr genau überprüft und geplant werden. In Singapurs Nachbarstaaten sieht es häufig ganz anders aus, viele Güter und Dienstleistungen sind noch nicht erhältlich.

c) In welchem Umfang soll Südostasien von Singapur aus betreut werden? Der geographische Vorteil von Singapur stellt einen klaren Standortvorteil für die Bearbeitung der Gesamtregion dar. Flüge von Singapur nach Ho Chi Minh City (Saigon), Kuala Lumpur, Bangkok, Jakarta, Manila, Hongkong , um nur einige zu nennen, dauern in der Regel nicht länger als ca. ein bis drei Flugstunden. Viele dieser Ziele werden übrigens mehrmals täglich angeflogen. Letztendlich sollte jede “Singapur-Strategie” langfristig als Regionalstrategie für Südostasien betrachtet werden, ein Standortvorteil, den ein Unternehmen nicht unterschätzen darf. Übrigens winken unter Umständen steuerliche Vorteile in Singapur, falls ein sogenannter „Regional-Hub-Status“ besteht.

d) Habe ich bereits einen erfahrenen Mitarbeiter, der das Projekt betreut? Mittelständige Unternehmen müssen ganz besonders auf Ihr Budget und auf ihre personellen Kapazitäten achten. Einen kompetenten Mitarbeiter zu finden, der zusätzlich verlässlich, nicht zu teuer und außerdem offen für den Schritt nach Asien ist, kann man auch als „Nadel im Heuhaufen“ bezeichnen, das können selbst viele große internationale Konzerne bestätigen. Wie auch immer, diese Hürde ist zu nehmen. Ein Unternehmen benötigt unbedingt jemanden vor Ort, der verlässlich ist und über ein gewisses Verkaufs- und Managementpotenzial verfügt. Finanziell könnte übrigens auch eine Rekrutierung von „deutschsprachigem Fachpersonal“ mit bereits vorhandener Arbeitserlaubnis und einem entsprechendem Visum vor Ort eine kostengünstige Alternative darstellen. Eines ist allerdings klar, ein Unternehmen wird noch mehr Schwierigkeiten haben, angemessenes Personal für Singapurs Nachbarstaat zu finden.

e) Wie wird am schnellsten der Break-Even erreicht bzw. wo sollten die entsprechenden Schwerpunkte liegen? Gehen wir davon aus, dass die oben genannten Fragen hinreichend beantwortet wurden und der Schritt nach Singapur gewagt wird. Zu Beginn muss sich speziell ein Mittelständler oder Startup einen Namen machen und gut vernetzen. Schnell stellt man fest, dass die uns aus der Heimat bekannten Marken in Singapur komplett unbekannt sind. Hinzu kommt der mit größter Wahrscheinlichkeit bereits aktive Wettbewerb vor Ort, der sich über die Jahre mehr oder weniger erfolgreich einen Namen machen konnte und entsprechend gut vernetzt ist. Aus diesem Grunde ist es mehr als wichtig, dass ein Unternehmen vor Ort permanent und professionell präsentiert wird. Der „Repräsentant“ vor Ort, in den meisten Fällen handelt es sich aus Kostengründen um eine „Ein-Bis-Drei-Personen-Unternehmung“, muss definitiv im Stadtstaat pro-aktiv unterwegs sein. Er sollte unbedingt an Business- und Networking-Veranstaltungen teilnehmen, Messen besuchen aber auch privat schnellstens Kontakte knüpfen. All dies kostet nicht viel, außer Zeit, die muss aber unbedingt investiert werden, schließlich benötigt man außer Kunden auch Businesspartner oder Kontakte, die bereits längere Zeit vor Ort sind, über die entsprechende Erfahrung verfügen und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Anders ausgedrückt, im neuen Büro am Raffles Place oder dem German Centre auf Kundschaft bzw. Erfolg zu warten ist der Anfang vom Ende.

f) Wie hoch ist mein Budget? Bei diesem Punkt sollte man sich auf keinen Fall der Versuchung hingeben und Deutschland oder auch andere europäische Länder als Vergleich zu nutzen. Was immer in Singapur in Rechnung gestellt wird, es wird letztendlich teurer sein, nicht selten sogar um ein Vielfaches. Auch der so oft genannte „Steuervorteil“, in den ersten drei Jahren zahlt ein neues Unternehmen so gut wie keine Steuern in Singapur, entwickelt seine Wirkung erst, wenn Geld verdient wird bzw. der „Break-Even“ erreicht wird – eine Binsenwahrheit, die leider immer wieder ignoriert wird. Viel wichtiger ist es, dass ein mittelständiges Unternehmen die Kosten von Beginn an gut im Griff hat. So ist es beispielsweise zu Beginn alles andere als notwendig bzw. für den Erfolg entscheidend, ein großes und repräsentatives Büro zu mieten, mehrere Mitarbeiter aus Europa zu versenden, teure Mitgliedschaften einzugehen, Business-Class zu fliegen etc. Im Gegenteil, erfolgreiche Unternehmen haben ihr Budget stets im Auge – am Anfang muss schnellstens Geld verdient werden, nichts anderes steht im Vordergrund.

g) „Worst-Case-Scenario“ – gibt es eine „Exit-Strategie“? Wie zu Beginn bereits erwähnt, ist ein nicht zu unterschätzender Teil der Unternehmen, die nach Singapur gehen, nicht erfolgreich bzw. zieht sich wieder zurück. Damit der erste Schritt nicht zu einem „unkalkulierbaren Abenteuer“ wird, sollte ein sogenanntes „Cap“ gesetzt werden. An der Börse machen es Profis übrigens genauso, man verkauft eine Aktie, wenn diese einen bestimmten Mindestpreis erreicht bzw. sich nicht wie erwartet entwickelt, Gefühle oder Stolz bleiben außen vor. Sollte sich somit nach einem gesteckten Zeitrahmen kein Erfolg einstellen, macht es keinen Sinn „störrisch“ im Stadtstaat weiter Geld zu „verbrennen“, nur um negative Unternehmensnachrichten zu vermeiden.

Fazit: Singapur ist und bleibt eine sehr interessante Standortalternative für eine Auslandsexpansion in Südostasien, speziell für den Mittelstand und Startups. Trotzdem, oder erst recht deshalb, ist es mehr als wichtig, eine sogenannte „Swot-Analyse“ durchzuführen und sich somit vorab ein Bild über Vor- und Nachteile einer solchen Auslandsstrategie und die eigenen unternehmerischen Stärken und Schwächen ehrlich vor Augen zu halten.

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  • “Sandkasten Singapur“,  die welt vom 16.10.2018 – klicken Sie HIER!