
Firmenwagen in Singapur – lohnt sich das überhaupt?
In Deutschland hat nicht nur Jeder ein privates Fahrzeug, auch die meisten Firmen verfügen über einen oder mehrere Firmenwagen. Entweder wird dieser tatsächlich für den täglichen Betrieb benötigt, oder ein Unternehmen möchte seine Mitarbeiter mit einem „Incentive“ motivieren.
Singapur stellt hier keine Ausnahme dar, ein Unternehmen sollte allerdings einige Grundvoraussetzungen für die Anschaffung eines Firmenwagens vorab bedenken. Der Stadtstaat ist bekanntlich ein teurer Standort. Einen Fahrer einzustellen ist kostenintensiv und ob man einen geeigneten Bewerber überhaupt findet soll dahingestellt sein. Somit entscheiden sich die meisten kleineren und mittelgroßen Unternehmen, dass die Mitarbeiter oder der Geschäftsführer vor Ort selbst fahren.
Voraussetzung: An den Linksverkehr muss man sich von Beginn an gewöhnen, übrigens nicht nur als Autofahrer, sondern auch als Fußgänger oder Radfahrer. Das Fahren selbst ist in Singapur recht angenehm, speziell im Vergleich mit den anderen Metropolen Asiens. Man fährt weder schnell, noch aggressiv und man folgt den Vorschriften der Straßenverkehrsordnung – was zu empfehlen ist! Das Einparken ist nicht die Stärke im Stadtstadt, bringen Sie Geduld mit.
Für die ersten zwölf Monate genügt den singapurischen Behörden eine deutsche bzw. europäische Fahrerlaubnis in Verbindung mit einem internationalen Führerschein. Danach müssen Sie oder Ihr Mitarbeiter vor Ort Ihren Führerschein umschreiben lassen. Hierfür ist es notwendig den schriftlichen Teil der Fahrerlaubnisprüfung zu absolvieren, was im Normalfall keinen großen Aufwand bedeutet bzw. machbar ist – Details finden Sie HIER!
Fahrtkosten: Eine weitere Besonderheit im Stadtstaat ist die in jedem Wagen installierte „IU“ („In-Vehicle Unit“). Jedes Gerät enthält eine mit einem Geldbetrag aufgeladene Chipkarte. Fährt man mit seinem Fahrzeug durch ein „Toll Gate“ (Mautstation) wird die Straßenbenutzungsgebühr automatisch von der jeweiligen Geldkarte abgebucht. Das gleiche System wird ebenfalls in fast allen Parkhäusern genutzt. Die IU wird beim Einfahren erkannt und der entsprechende Betrag umgehend abgespeichert. Beim Ausfahren wird der Betrag für die Zeit des Parkens automatisch von der Geldkarte abgebucht. Die Chipkarte sollte stets entsprechend geladen sein, erreicht man eine Mautstation und das Guthaben ist nicht ausreichend, fällt eine geringe Strafgebühr an.
Während einer normalen Fahrt durch die Innenstadt von Singapur können durchaus vier bis fünf „Toll Gates“ durchfahren werden. Die so entstehenden Kosten sollte ein Unternehmen nicht unterschätzen, es “läppert sich”!
Fazit: Ūberlegen Sie sich sehr gut, ob Sie in Singapur wirklich ein Fahrzeug benötigen, zumindest zu Beginn. Speziell im Hinblick auf die annähernd perfekte Infrastruktur, man erreicht fast alle Ziele in der Innenstadt und teilweise außerhalb, mit der U-Bahn (MRT). Warten Sie als neues Unternehmen vor Ort besser die ersten Wochen und Monate. Anschließend können Sie wesentlich effektiver einschätzen ob ein Firmenwagen angeschafft werden muss, ob das dafür benötigte Budget gerechtfertigt ist und ob Ihre unternehmerische Tätigkeit in Singapur überhaupt langfristiger Natur ist!
Welche Kosten bei der Anschaffung eines Fahrzeuges anfallen und welche Alternativen sich bieten, erfahren Sie demnächst.