Wer kennt diesen Anblick nicht? Man sieht auf dem Weg zum Raffles Place Rollkoffer ziehende Männer in schwarzen Anzügen und in bis zum Hals zugeknöpften Hemden mit Krawatten. Darüber hinaus kann man Geschäftsfrauen beobachten, die grösste Mühe haben, dass ihr Makeup bei über 30 Grad nicht zu einer bunten Masse verläuft. Letztendlich kämpfen alle gegen die hohen Temperaturen und die extreme Luftfeuchtigkeit im Stadtstaat, es handelt sich jedoch fast immer um „Neuankömmlinge“, denen man diesen „Kampf“ ansehen kann.
Es ist durchaus verständlich, dass man auf einer Geschäftsreise nach Singapur einen perfekten und professionellen Eindruck hinterlassen möchte und auch muss. Allerdings sollte man sich vorab ein wenig Zeit nehmen und sich auf die Gepflogenheiten vor Ort vorbereiten.
„Auch in Singapur gilt es besser over- als underdressed zu sein!“
Ich möchte Ihnen die wesentlichen Details zum Thema Dress code zusammengefasst vorstellen. Viele der genannten Punkte haben übrigens auch weltweit Ihre Gültigkeit!
Was sich in Singapur nicht vom Rest der Welt unterscheidet – Basics:
- Vermeiden Sie Extreme: Zu helle Farben, die neueste Mode etc. „erschrecken“ in vielen Fällen den Durchschnitts-Geschäftspartner. Der Ansprechpartner findet Sie sonderbar und ist sich nicht sicher, wie er Sie einzuschätzen hat. Das verschlechtert den ersten Eindruck und erschwert somit den Erstkontakt. Im schlimmsten Fall kommt überhaupt kein Kontakt bzw. ein Geschäft zustande.
- Gut geputzte Schuhe: Klingt ganz einfach und wird doch häufig missachtet! Auch im Stadtstaat achtet man auf poliertes Schuhwerk. Ob Ihre Schuhe handgenäht oder von einem Luxuslabel stammen steht nicht unbedingt im Vordergrund. In vielen Hotels finden Sie Schuhputzmaschinen die kostenlos zur Verfügung stehen. Die grossen Häuser bieten ohnehin eine Schuhreinigung an – nutzen Sie diese!
- Achten Sie das kulturelle Umfeld: In den meisten Kulturen ist es nicht gern gesehen wenn Frauen zu kurze Röcke zu tragen. Als Dame geht man auf „Nummer Sicher“, tragen Sie besser nicht zu kurze Röcke oder eine Hose.
- Stilvolles und professionelles Schreibgerät: Es ist wenig angemessen einen lange ausverhandelten Vertrag mit einem Plastikkugelschreiber von Alltours zu unterzeichnen. Legen Sie sich besser einen ordentlichen Kugelschreiber oder Füllfederhalter zu. Gutes Schreibwerkzeug bekommt man schon ab zehn Euro, nach oben gibt es keine Grenzen. Kleiner Tipp – wer mehr ausgeben möchte sollte sich auf dem Flughafen oder in der Stadt einen klassischen „Montblanc“ zulegen, die Steuer gibt’s am Flughafen zurück.
Was man in Singapur besser anders macht – Besonderheiten:
- Business-Dresscode: Die Temperatur beträgt fast das ganze Jahr über 30 Grad am Tag, ganz zu Schweigen von der sehr hohen Luftfeuchtigkeit. Man schwitzt dementsprechend schnell, besonders als Europäer, für den dieses Klima extrem ungewöhnlich ist. Sie können somit getrost Ihre Anzugjacke oder Ihr Sacco im Hotel lassen oder über den Arm hängen. Das Singapur Business-Outfit fūr’s Büro oder ein Meeting ist ein weisses oder blaues Hemd bzw. Bluse, eine Krawatte für den Herrn (nicht zwingend notwendig), eine dunkle Hose und ordentliche Schuhe (wie oben erwähnt, gut geputzt). Nur bei besonderen Anlässen, z.B. auf Empfängen oder Eröffnungen, ist eine Jacke zu tragen. Kleiner Trost, diese Veranstaltungen finden häufig in Hotels oder Konferenzräumen statt, diese sind im Stadtstaat fast immer sehr kalt – hier werden Sie ein Oberteil benötigen.
- Statussymbole: Asiaten achten im besonderen Masse auf Statussymbole. Wer Erfolg hat, oder es zumindest suggerieren möchte, der fährt eine deutsche Luxuslimousine, trägt eine Schweizer Uhr, oder schützt seine Augen mit einer Gucci-Sonnenbrille. Man schätzt auch sein Gegenüber entsprechend ein. Ein Manager mit einer Kaufhaus-Uhr widerspricht der asiatischen Logik und deutsches Understatement verwirrt vor Ort ein wenig – „hat mein Gesprächspartner wirklich Erfolg, kann er entscheiden, warum kann er sich nichts anderes leisten?“ Das bedeutet nicht, dass man in Singapur unbedingt mit einer goldenen Rolex zum Termin kommen sollte – auch wenn es nicht ungewöhnlich ist, aber ein wenig stilvoller darf es durchaus sein. Auch hier empfiehlt sich u.a. der Changi-Airport – die Auswahl ist umfangreich und für jeden Geldbeutel – und steuerfrei.
- Makeup: Die Damen sollten vor Ihrer Reise nach Singapur ein entsprechendes Makeup erwerben. Wenn man bei gefühlten 50 Grad und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit über den Rafflesplace zum Lunchtermin spaziert wird’s unangenehm. Alternativ kann natürlich das Makeup entsprechend reduziert bzw. komplett weg gelassen werden.
- Unterhemd / T-Shirt: Man sieht des Öfteren Herren mit komplett durchnässten Hemden. Ein perfekt gebügeltes Hemd nutzt herzlich wenig, wenn es verschwitzt und völlig nass ist. Verzichten Sie auf keinen Fall auf Ihr Unterhemd – der Anblick ist alles andere als schön!
- Einladung zuhause: Sollte Ihr Geschäftspartner Sie zu sich nach hause einladen, dann ziehen Sie sich vor Eintritt besser die Schuhe aus – ein „Muss“ in Asien!
Fazit: Auch in Singapur gilt es besser over- als underdressed zu sein! Befolgen Sie die oben genannten Punkte. Sie werden sich wohler fühlen und man wird Sie nicht sofort als Neuankömmling im Stadtstaat erkennen und entsprechend ernst nehmen!